«Das unsichtbare Band» von Haneen Al-Sayegh, dtv, 2024

Amal wächst in einem kleinen Dorf der Drusengemeinschaft im Libanon auf. Frauen dürfen in dieser patriarchalen Religionsgemeinschaft ohne die Einwilligung ihrer männlichen Familienoberhäupter keine eigenen Entscheidungen treffen.

Amal aber weiss seit früher Kindheit, dass sie lernen und studieren will. Als sie bereits als 15-Jährige verheiratet wird, gelingt ihr durch die etwas liberalere Haltung ihres Ehemannes eine gewisse Entwicklung in die Richtung ihrer Träume. Jedoch wird auch diesem Mann ihr Freiheitsdrang bald zu viel und so ist Amal gezwungen, die nötigen Schritte zur Erfüllung ihrer Ziele im Geheimen vorzubereiten.

Als die junge Intellektuelle schliesslich bei der Ausübung ihrer Berufung auch die Liebe findet, muss sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen.

Haneen Al-Sayegh beschreibt in ihrem Erstlingsroman eindringlich und poetisch zugleich ein Leben in zwei Welten. Die Übersetzung von Hamed Abdel-Samed liest sich wunderbar flüssig.

Tipp von Christine Dietiker
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