Robert Messer
Der Co-Präsident der Musikgesellschaft Kölliken im Interview
OK-Präsident Stefan Ruf schaut dem Powerman Zofingen-Wochenende vom 7./8. September 2024 gelassen
entgegen, laufen die Vorbereitungen doch planmässig.
Bild: Manuel Geisser
Am 7. und 8. September 2024 steht der 35. Powerman Zofingen an. Die 10 km Laufen, 150 km Velofahren und nochmals 30 km Laufen in und rund um Zofingen bedeuten den härtesten, aber auch schönsten Duathlon der Welt. Diesen, nun schon zum 16. Mal als WM, notabene zum 13. Mal in Serie, an den gleichen Ort zu vergeben, ist einmalig für den Triathlon- und Duathlon-Sport. Der OK-Präsident Stefan Ruf ein halbes Jahr vor dem Event im Interview:
Was sind die grössten Herausforderungen im Hinblick auf den 35. Powerman Zofingen vom 7./8. September 2024?
Stefan Ruf, OK-Präsident Powerman Zofingen: Wir stecken mitten in einer grossen Erneuerung. So durften wir zahlreiche neue Mitglieder im Organisationsteam begrüssen, die viele neue Ideen und grosse Tatkraft zeigen. Das Team muss sich formen und gut aufeinander abstimmen. Der Arbeitsfortschritt in den letzten Wochen stimmt mich sehr zuversichtlich und wird zu einer spürbaren Verbesserung der Organisationsqualität führen.
Im letzten Jahr gab es verschiedene Änderungen, so zum Beispiel den Standort der Wechselzone oder die General-Guisan-Strasse als Dreh- und Angelpunkt. Haben sich diese und andere Neuerungen bewährt und gibt es wiederum neue Sachen?
Es war eine sehr gute Entscheidung, das Wettkampfzentrum und die Laufstrecken etwas anzupassen, alles hat sich sehr gut bewährt. Das erlaubt es nun in einem nächsten Schritt das Rahmenprogramm zu erweitern und das Gelände auch für die Zuschauer attraktiver zu gestalten. Auf der Teilnehmerseite streben wir mehr Teilnehmende auf der Langdistanz an und setzen ein grosses Schwergewicht auf die Schülerrennen vom Samstag mit den zusätzlichen Klassenwettkämpfen und weiteren Attraktionen für die Jugend.
Die Pandemie war für einen Anlass wie den Powerman Zofingen sicherlich nicht förderlich. Haben sich die internationalen Wogen ein wenig geglättet?
In der Sport-Szene wird erwartet, dass mit dem Jahr 2024 wieder an die Situation vor der Pandemie angeknüpft werden kann. Die internationale Reisetätigkeit ist wieder auf dem Niveau von 2019. Der Triathlon- und der Duathlonsport sind stark im Aufwind. In der Planung berücksichtigen wir jedoch, dass jederzeit Ereignisse eintreffen können, die alles auf den Kopf stellen.
Was erwarten Sie von den 2024 World Triathlon Powerman Long Distance Duathlon World Championships und vom 35. Powerman Zofingen generell?
Der 35. Powerman Zofingen wird ein Sportfest allererster Güte sein. Alle werden auf den ersten Blick zahlreiche Neuerungen und kleine Details erkennen. Bereits heute kann das in unserem Auftritt mit neuem frischem Design und zusätzlichen Kommunikationsprodukten festgestellt werden und wir haben dafür viel positives Feedback erhalten. Das übergeordnete Ziel ist es, den Status des Powerman Zofingen, als führender Duathlon Event weltweit, zu festigen und damit die Grundlage für die ab 2025 geplante internationale Expansion zu legen. Zofingen ist und bleibt der Showcase in der Szene und hat den einmaligen Charme einer internationalen Veranstaltung. Wo sonst hat es in unserer Region einen Event mit Teilnehmenden aus 35 Ländern?
Erwarten Sie, dass die Siegerzeiten bei der WM in diesem Jahr erneut pulverisiert werden?
Das hängt sehr stark von den Wetterbedingungen ab. 2023 waren diese optimal und der zweite Lauf konnte nicht ganz wie geplant gelaufen werden, wodurch die Strecke rund 600 Meter kürzer war. Auch die Taktik der Favoriten spielt eine Rolle: Übernehmen sie schon früh das Kommando und provozieren ein Ausscheidungsrennen oder warten sie ab und suchen die Entscheidung erst in der letzten Rennstunde. Das wiederum hängt auch stark von der jeweiligen Tagesform ab.
Der Powerman Zofingen besteht nicht nur aus dem WM-Rennen, sondern auch noch aus einem Kurzdistanz- und Sprint-Rennen, aus den PowerKids, aus der Charity und aus Genuss-Touren. Verzettelt man sich da nicht etwas?
Das ist in der Tat eine Herausforderung, denn der Spagat ist sehr gross. Der Vergleich mit ähnlichen Veranstaltungen wie Ironman oder die Challenge Triathlon-Events bieten einzig und alleine ihr Hauptrennen an und das offensichtlich mit sehr grossem Erfolg. Alle Aktivitäten sind auf die gleiche Zielgruppe ausgerichtet und es gibt keinen internen Wettbewerb zwischen den einzelnen Angeboten. Wir versuchen, das zu entschärfen durch eine klare Aufgabenzuweisung und weitgehende Autonomie. Zum Beispiel bewirbt ein Ressort internationale AthletInnen und ein anderes die SchülerInnen.
2018 gelang Freddy Nock beim Powerman Zofingen ein erfolgreicher Weltrekord-Versuch mit dem Todesrad. Nun ist der Ausnahme-Künstler aus Uerkheim von uns gegangen. Stockt einem da der Atem?
Wir erinnern uns sehr gerne zurück an diesen Weltrekord. Es gehört leider zum Leben, dass uns Wegbegleiterinnen und -begleiter viel zu früh verlassen. Ich denke auch an Weltklasse Athleten wie Benny Vansteelant oder Julia Viellehner. Wir behalten sie, wie auch Freddy Nock und andere, in guter Erinnerung. Sie sind Teil unserer Geschichte.
Anlässe und Vereine mit überregionaler, nationaler und internationaler Ausstrahlung in und um Zofingen, generell im ganzen Mittelland kämpfen immer mehr ums Überleben. Dies, weil vor allem auch die Unterstützung von Grosskonzernen weitgehend fehlt. Hat der Powerman in Zofingen überhaupt noch eine Zukunft?
Ja, sogar eine sehr grosse. Aber nur wenn man eine glasklare Analyse macht und entsprechend handelt. Ein grosser Konzern investiert dort, wo er mit seiner Message das grösste Zielpublikum erreichen kann. Fast jeder Grosskonzern ist heute global tätig. Ein Event muss folglich über die sozialen Medien und übers Bewegtbild, das Zielpublikum weltweit erreichen können. Dazu braucht der Event einen absoluten USP im internationalen Umfeld und genau das kann der Powerman Zofingen als Weltmeisterschaft im Duathlon bieten. Damit spielt es eine untergeordnete Rolle, wo der Event stattfindet. Schon heute stammen 47'000 unser 50'000 Facebook-FollowerInnen aus dem Ausland. Nur brauchen wir natürlich 200'000 Follower und 1’000 internationale TeilnehmerInnen, um wirklich interessant zu sein.
Wo braucht der Powerman Zofingen noch unterstützende zusätzliche Kräfte im OK?
Wir haben eine neue Position «Sicherheit & Nachhaltigkeit» geschaffen. Der Stellenwert dieser Themen und die Anforderungen seitens der Geldgeber sind massiv gestiegen. Dem wollen wir Rechnung tragen und ein Team aufbauen, welches sich diesen Aufgaben annimmt. Daneben gibt es immer auch interessante kleinere Aufgaben in allen Bereichen. Dank der Einführung von diversen neuen Applikationen können wir allen OK-Mitgliedern moderne Arbeitsinstrumente und effiziente Abläufe anbieten. Wenn Dich unser Motto «passion & precision» anspricht, dann kontaktiere uns unkompliziert via info@powerman.ch. Wir freuen uns!
Interview: Raphael Galliker
Anmeldungen für den 35. Powerman Zofingen und mehr Infos auf:
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