Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
In der ehemaligen Spielzeugfabrik Wisa Gloria haben sich heute verschiedene Kunstschaffende ihr Atelier eingerichtet. Vom 13. bis 15. September öffnen sie ihre Tore und gewähren Einblick in ihre Arbeit.
Lenzburg Von aussen sieht das Fabrikgebäude der Wisa Gloria noch fast so aus, wie zu den besten Zeiten der ehemaligen Spielzeugfabrik im 20. Jahrhundert. Spielzeuge und Kinderwagen werden hier in Lenzburg zwar keine mehr hergestellt. Im Fabrikinnern herrscht aber noch immer emsiges Treiben: Rund 30 Kunst- und Kulturschaffende haben sich hier ihre Ateliers eingerichtet. Am Wochenende vom 13. bis 15. September öffnen sie nach 2021 wieder ihre Türen und geben Einblick in ihre Arbeit.
Das Spektrum an künstlerischen Kreationen, welches es dabei zu entdecken gibt, ist gross: Öl- und Acrylmalerei, Buchillustrationen, Töpfereien, Fotografien, Keramik – um nur einige zu nennen. Die Künstlerinnen und Künstler seien auch frei, wie sie die Tage für sich gestalten wollen, wie Anja Voegeli bei einem Treffen mit Medienvertretern in ihrem Atelier erklärte. Die Kunstschaffenden sollen die Tage so nutzen, wie sie am meisten davon profitieren können. So finde in manchen Ateliers eine Verkaufsausstellung statt, während man in anderen den Künstlerinnen und Künstlern bei der Arbeit über die Schulter blicken kann. Zudem sollen sich die Besuchenden durch verschiedene Workshops auch selbst künstlerisch versuchen dürfen.
Zum siebten Mal seit 2009 öffnen die Ateliers in der Wisa Gloria nun ihre Tore und stossen jeweils auf reges Interesse. Bei der letzten Austragung vor drei Jahren – während der Corona Pandemie – zählten die Organisatoren rund 500 Besuchende. «Für viele hat es auch etwas Nostalgisches hierher zu kommen», erklärte Anja Voegeli. Die Fabrik, deren Spielzeuge und Kinderwagen einst in kaum einem Schweizer Haushalt fehlten, sei vielen Menschen noch in Erinnerung. Und auch für die Künstlerinnen und Künstler böte der Anlass jeweils eine gute Gelegenheit, ihre Arbeit zu präsentieren und das Netzwerk untereinander zu festigen.
Das Rahmenprogramm bietet neben kulinarischen Angeboten der ansässigen Restaurants und musikalischer Unterhaltung auch einen Einblick in die Geschichte der Wisa Gloria. Mit dem Verein Industriekultur am Aabach kann beispielsweise die gut erhaltene Dampfmaschine, welche früher Strom für die Fabrik generierte, besichtigt werden. Ein solcher Blick zurück sei gerade in Zeiten wie heute wichtig, betonte Vereinsvertreter Martin Stücheli. Die Stadt plant aktuell die Aufwertung und Weiterentwicklung des Quartiers. Dessen Charakter soll aber erhalten bleiben.
Für Künstlerinnen und Künstler wird es zunehmend schwierig, in der Schweiz von ihrer künstlerischen Arbeit zu leben. Die grosse Mehrheit muss neben der Kunst einer weiteren Erwerbsarbeit nachgehen. Dazu zählen auch Wanda Dufner und Susanna Perin, deren Ateliers ebenfalls besichtigt werden können. Dufner erzielt mit Workshops einen Zusatzverdienst, Perin engagiert sich in der Verbandsarbeit.
Die Wisa Gloria sei eines der wenigen verbliebenen Angebote im Kanton, der in dieser Grösse bezahlbaren Raum für Kreative biete, wie Susanna Perin sagt. Für eine florierende Kunst- und Kulturszene seien solche Orte unabdingbar.
Von Adrian Oberer
• Freitag, 13. September
18 bis 21 Uhr
• Samstag, 14. September
16 bis 21 Uhr
• Sonntag, 15. September
11 bis 17 Uhr
Weitere Informationen:
Lade Fotos..