Anna Greub
Der wöchentliche Computertreff in Suhr hat auch eine wichtige soziale Funktion
Mit seiner Inszenierung der Operette von Johann Strauss «Eine Nacht in Venedig» kommt der Regisseur Simon Burkhalter zum dritten Mal auf die Möriker Bühne. Was seine «Möriker» Fassung vom Original unterscheidet und wie er die Bühne gestalten wird, verrät der Berner im Interview.
Simon Burkhalter, «Eine Nacht in Venedig» ist nach einer PopUp-Operetta und «Die lustige Witwe» Ihre dritte Inszenierung in Möriken. Was zieht Sie konkret an die Bühne in Möriken-Wildegg?
Die Operettenverrücktheit der Möriker ist etwas ganz Besonderes. Als ich 2019 meine erste Inszenierung hier machen durfte, war ich von Anfang an begeistert von all diesem Engagement und der Energie, die von den Mitwirkenden ausging. Ausserdem geniesse ich hier ein sehr grosses Vertrauen seitens der Organisatoren, ich habe über weite Strecken freie Hand in der szenischen und optischen Umsetzung und diese Freiheit ist sehr beflügelnd bei der kreativen Ausarbeitung von Musiktheater.
Wie würden Sie jemandem, der mit dieser Operette nicht vertraut ist, die Handlung kurz zusammengefasst erläutern?
Das Stück ist eine frivole Verwechslungsgeschichte mit ganz viel Witz. Es erzählt die Geschichte des Herzogs von Urbino, der sich in die geheimnisvolle Barbara verliebt, diese ist jedoch bereits verlobt mit dem eifersüchtigen Senator Delacqua. Allerhand Intrigen und Verwechslungen machen, dass für Barbara diese Karnevalsnacht eine unvergessliche Nacht in Venedig wird.
Sie möchten eine «Möriker Fassung» der Operette auf die Bühne bringen. Können Sie etwas mehr dazu verraten?
Das Stück ist, wie die meisten Operetten, ziemlich kompliziert und hat viele Längen. Ich habe mich dem angenommen, die Geschichte gestrafft und versucht all die Figuren ernster zu nehmen als im Original, damit all die witzigen Verwechslungen für das Publikum auch tatsächlich nachvollziehbar werden.
Beschreiben Sie Ihre Ausführung von «Eine Nacht in Venedig» mit drei Stichworten.
Opulent, temporeich, witzig
Wie sind die Vorbereitungen bis jetzt verlaufen? Gab es; beziehungsweise gibt es auch Hürden?
Wir sind seit dem 10. September intensiv szenisch am Probieren und sind gut auf Kurs. Das Stück ist sehr opulent, hat viele Bühnenbildsituationen, unzählige Kostüme und auch die Maske ist gefordert. Es ist eine grosse Herausforderung eine solch grosse Kiste zu koordinieren und in Bilder zu packen, aber genau diese Besonderheit macht die Arbeit an «EINE NACHT IN VENEDIG» besonders lustvoll.
Sie inszenieren das Stück nicht nur, sondern kreieren auch das Bühnenbild. Was ist Ihnen bei letzterem besonders wichtig?
Das Bühnenbild soll ein Raum sein, welcher für über 50 Akteure eine grosse Spielwiese ist, wir brauchen Platz und viele Ebenen, daher habe ich eine Treppenlandschaft entworfen, die entfernt an die verworrenen Brücken der Serenissima erinnert. Ausserdem haben wir dank einer im Bühnenbild integrierten Drehbühne die Möglichkeit in Sekundenschnelle komplett neue Szenenbilder zu schaffen. Das Stück soll ein Fest fürs Auge werden und dank dieser Bühnenlandschaft kommen wir dem Ganzen einen Schritt näher.
Wen dürfte diese Operette vor allem ansprechen?
Dieses Stück ist für alle, die Musik und Theater lieben. Ich versuche eine sinnliche Inszenierung zu schaffen, die vielschichtig unterhält und dadurch jung und alt, hoffentlich dann in seinen Bann zieht.
Abschliessend ein persönliches Highlight Ihrerseits, auf das Sie sich freuen.
Ich freue mich auf den Moment, wenn Licht, Orchester, Kostüme und Maske zum ersten Mal an der Probe zusammenkommen und wir das Stück in seiner kompletten Fülle sehen. Das ist immer sehr magisch.
Interview: Gemma Chillà
Die Premiere hat am 21. Oktober stattgefunden. Weitere Vorstellungsdaten und verfügbare Tickets sind unter www.operette.ch ersichtlich.
Lade Fotos..