Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Der 2. Februar war der internationale Tag der Feuchtgebiete. Auch allerkleinste Tümpel sind für die Natur unersetzbar kostbare Schätze und machen grosse Freude. Bestes Beispiel hierfür ist das Eldorado für Gelbbauchunken, das in Möriken-Wildegg entsteht.
Möriken-Wildegg «Mit dem Projekt ermöglichen wir allen – Mädchen und Buben, Jugendlichen und auch deren Eltern und Grosseltern – tolle Naturerlebnisse. Vor unserer Haustür entsteht ein wunderbares Eldorado für Gelbbauchunken im Chestenberger Wald», erklärt Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau und Grossrat aus Möriken-Wildegg. Die kleine Amphibienfamilie besiedelte schon zu Zeiten der Dinosaurier Europa. Gelbbauchunken sind nicht nur herzig zum Anschauen – wer genau hinschaut, entdeckt, dass ihre Pupillen tatsächlich herzförmig sind.
An unterschiedlichen Standorten in der Gemeinde Möriken-Wildegg finden derzeit Projekte zur Förderung von Amphibien – insbesondere der stark gefährdeten Gelbbauchunke – statt. Waldränder werden ökologisch aufgewertet, sodass mehr Licht auf den Boden tritt und Tot-holzstrukturen wie Asthaufen wichtige Versteckmöglichkeiten bieten. Weiter entstehen im Chestenberg und Waldrand Birch über 20 Kleinstgewässer, damit die Unken ihren Weg vom kantonal geschützten Amphibienlaichgebiet «im Schümel» (Holderbank) via den Chestenberg zur «Lindimatt» in der Bünzaue (Möriken-Wildegg) finden.
«Wussten Sie, dass die nicht mal 6 cm grossen Unken wanderfreudig sind und mehrere Kilometer zurücklegen, um neue Gewässer zu besiedeln? Umso wichtiger ist es, dass in der Nähe von bekannten Gelbbauchunkenvorkommen mehrere Laichgewässer entstehen. Nur so kann das Überleben von lokal vorhandenen Populationen gesichert werden.», betont Matthias Betsche, der vor zwei Jahren die Gelbbauchunken im Chestenberger Wald entdeckte.
Die Unken sind auf warme, flache Kleinstgewässer angewiesen und meiden tiefe, kühle Weiher, wo Feinde ihre Kaulquappen fressen. Als Landlebensräume sind vor allem feuchte Verstecke wie liegendes Holz, Gras und lockerer Waldboden von grosser Wichtigkeit.
Dank der Zusammenarbeit des lokalen Forstbetriebs Birretholz, der Gemeinde Möriken-Wildegg, der kantonalen Abteilung Wald und der Pro Natura Aargau kam dieses Projekt zur Förderung der Gelbbauchunke in Möriken-Wildegg erfolgreich zustande.
Feuchtgebiete sind für das menschliche Wohlergehen von grosser Bedeutung. Die kleinen Tümpel für die gefährdeten Unken im Chestenberg und am Waldrand Birch laden zum Entdecken ein. Die Tümpel ermöglichen spannende Tier- und Natur-Beobachtungen für Jugendliche und Junggebliebene. Zudem schaffen sie eine grosse Aufwertung für die Artenvielfalt von seltenen Tieren und Pflanzen bei uns daheim vor der Haustüre.
pd
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