Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Der Gemeinderat von Schafisheim hat am Dienstag, 4. Juni eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung abgehalten. Thema waren der Stand der Schulraumplanung sowie Tempo 30 im Dorf.
Schafisheim Die Aargauer Bevölkerung wächst Jahr für Jahr. Eine der daraus resultierenden Konsequenzen ist: Der Schulraum wird knapp und das fast überall. In Möriken-Wildegg stimmt die Bevölkerung bald über ein neues Oberstufenzentrum ab, in Lenzburg muss über den Sommer gar ein Container-Provisorium aufgestellt werden. Auch in Schafisheim setzte sich der Gemeinderat in den vergangenen Monaten mit der Schulraumplanung auseinander. Am vergangenen Dienstag, 4. Juni, informierte Frau Gemeindeammann Nadine Widmer die Bevölkerung nun über den aktuellen Stand.
Die Gemeinde habe im Dezember 2023 bereits eine Arbeitsgruppe Schulraumplanung eingesetzt. Auf der Grundlage eines 2013 erstellten Berichts zum künftigen Schulraumbedarf der Gemeinde habe diese nun die aktuelle Situation analysiert.
Demnach herrscht kein akuter Mangel an Räumen für den Schul- und Fachunterricht. Die im Lehrplan 21 vorgesehenen Gruppenräume stehen allerdings nicht in genügend hoher Zahl zur Verfügung. Solche finden sich einzig im «grünen Schulhaus», dem modernsten Bau auf dem Schulgelände. Schon länger bekannt ist, dass das «gelbe Schulhaus», welches auch das älteste Schulgebäude in der Gemeinde ist, sanierungsbedürftig ist. Anders sieht es mit der Turnhalle aus. Bereits heute müssen einige Schulklassen in der Mehrzweckhalle ihren Turnunterricht abhalten, was «nicht ideal» sei. Es fehle mindestens eine neue Turnhalle, werden auch die Bedürfnisse der Vereine miteinbezogen, müsste es eigentlich sogar eine Doppelturnhalle sein.
Für wichtig erachtet der Gemeinderat nun, dass eine Gesamtübersicht erarbeitet wird. Bisher seien die Projekte Turnhalle, Schulraum, Kindergarten etc. einzeln betrachtet worden. Ein Gesamtbild fehle noch, um die nächsten Schritte festlegen zu können. Auf Grund der Komplexität sei der Gemeinderat aber auf externe Expertise angewiesen, weshalb er momentan dabei sei, Offerten von entsprechenden Planungsbüros einzuholen. Ein nächstes Update soll an der Gemeindeversammlung im Herbst folgen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung informierte Vizeammann Christian Vogel zum Thema Tempo 30. Diesbezüglich sei Schafisheim ein wenig ein «gebranntes Kind». Denn bereits im Jahre 2011 stimmte die Gemeindeversammlung für Tempo 30 auf dem gesamten Gemeindegebiet – mit Ausnahme der Lenzburger- und Seetalstrasse. Allerdings wurde der Entscheid später durch ein Referendum gekippt.
Aktuell verfolge man daher die Strategie, in den einzelne Quartieren gestaffelt die Geschwindigkeitsreduktion einzuführen. Als erstes und auch bereits im diesjährigen Budget eingeplant ist das Quartier «Seetalstrasse West». Bereits seit 2022 darf im Quartier rund um das Schulhaus nur 30 km/h gefahren werden.
Dem Gemeinderat sei es aber auch wichtig, die Stimmung in der Bevölkerung abzuholen. Und zumindest bei den Anwesenden, war die Stimmung klar: Dutzende, emotionale Voten aus allen Schafisheimer Quartieren erzählten von gefährlichen Situationen und forderten eine schnellstmögliche Umsetzung – vorzugsweise flächendeckend.
Alles auf einmal sei schwierig, gab auch Alt-Ammann Adolf Egli zu bedenken, die «Salamitaktik» sei schon richtig. Gehe wieder ein Volksentscheid verloren, dauere es wieder 10 Jahre, bis sich etwas tut. So oder so wird das Thema die Gemeinde wohl noch länger beschäftigen.
Von Adrian Oberer
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