Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
Am 22. September stimmt die Lenzburger Stimmbevölkerung über die Sanierung der Ammerswilerstrasse ab. Am vergangenen Freitag lancierte das Referendumskomitee den Abstimmungskampf.
Lenzburg Die Ammerswilerstrasse ist in ihrem heutigen Zustand ein Flickwerk. So weit ist man sich in Lenzburg einig. Die Strasse wurde noch nie umfassend saniert, einzig örtliche Belagsarbeiten wurden vorgenommen. Nachdem der Einwohnerrat im Mai dieses Jahres ein Sanierungsprojekt absegnete, ergriff die IG Ammerswilerstrasse das Referendum. Somit entscheidet das Lenzburger Stimmvolk am 22. September über das Sanierungsprojekt.
Am Freitag, 23. August, lancierte das Referendumskomitee nun den Abstimmungskampf. Auf dem gesamten Stadtgebiet sollen Plakate die Bevölkerung über ihr Anliegen informieren. Für die kommenden Wochen planen die Projektgegner zudem Informationsveranstaltungen in anderen Quartieren.
Wie aus den Projektunterlagen auf der Website der Stadt Lenzburg hervorgeht, soll die Ammerswilerstrasse innerorts auf rund 740 Metern ab der Einmündung des Friedwegs Richtung Ortsausgang umfassend saniert werden. Neben einer kompletten Erneuerung des Strassenoberbaus und der Randabschlüsse soll auf der Westseite ein durchgehendes Trottoir entstehen. Dazu muss Land von Anwohnenden erworben werden. Im Zuge der Umgestaltung ist auch mit dem Verlust einiger Bäume auf beiden Strassenseiten zu rechnen. Zudem wird die Strasse auf eine Breite von 6 bis 6,5 Meter verengt und auf fast der gesamten Länge begradigt. Gleichzeitig sollen die Bushaltestellen entlang der Strasse behindertengerecht umgebaut werden.
Stadt und Kanton erwarten vom Trottoir, der Verengung der Strasse und einer ebenfalls zu erstellenden neuen Mittelinsel (kein Fussgängerstreifen) zwischen den beiden bestehenden Zebrastreifen eine Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.
Genau das Gegenteil erwarten die Mitglieder des Referendumskomitees. «Gerade für Velofahrer wird die Situation gefährlich», sagt Mitinitiator Daniel Fischer. Heute könne man mit dem Velo an verschiedenen Punkten zur Seite fahren, um Autos überholen zu lassen. Da die Strasse nach der Sanierung beidseitig von erhöhten Trottoirs eingefasst wäre, hätten Velos keine Ausweichmöglichkeit mehr.
Auch die geplante Begradigung der Strasse ist den Mitgliedern der IG ein Dorn im Auge. «Eine pfeilgerade Strasse lädt die Autofahrer zum Rasen ein», so der Tenor unter den Anwesenden. Das Projekt in seiner heutigen Form sei aus der Zeit gefallen, es würden nur die Bedürfnisse des motorisierten Verkehrs beachtet. Daher seien auch die voraussichtlichen Kosten von rund 5,5 Millionen Franken – wovon der Lenzburger Kostenanteil rund 1,98 Millionen Franken beträgt – nicht zu rechtfertigen. Geht es nach dem Referendumskomitee, soll die Strasse bei gleichbleibender Führung und mit nur einem einseitigen Trottoir saniert werden. Für die Erhöhung der Sicherheit seien mehr Fussgängerstreifen wichtiger. Dass die Ammerswilerstrasse sanierungsbedürftig ist, bestreiten indes weder Befürworter noch Gegner des Projekts.
Das Sanierungsprojekt wurde bereits mehrfach diskutiert. Auf der Website der Stadt Lenzburg www.lenzburg.ch finden sich sowohl der Projektbeschrieb, wie auch das Protokoll der Debatte im Einwohnerrat. Die IG Ammerswilerstrasse führt zudem ein Argumentarium auf ihrer Website www.ammerswilerstrasse.ch.
Mittlerweile hat sich auch die Pro-Seite formiert. Am kommenden Dienstag, 3. September, wollen sie ihre Argumente bei einer öffentlichen Begehung vor Ort darlegen.
Von Adrian Oberer
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