Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
«Anfang 2027 werde ich 65, eine Nachfolge gibt es nicht – deshalb werde ich den Weingarten verkaufen», sagte Wirt René Wassmer vor kurzem vor den Medien. Das Thalner Traditionsrestaurant soll möglichst erhalten bleiben – ausgeschrieben ist es nun für 1,75 Mio. Franken (mit optionaler Baulandparzelle für 1,975 Mio. Franken).
«Das Ziel ist es natürlich, das Restaurant möglichst beizubehalten, sonst wird es langsam bitter im Tal», spielte er auf die zunehmende «Wirtschaftskrise» im sogenannten Chabisgraben an.
«Das intakte Haus, in das René Wassmer seit der Übernahme 1997 insgesamt 1,3 Mio. Franken investiert hatte, bietet mit seiner grossen Stammkundschaft eine gute Existenz für einen Gastro-Betrieb», betonte der mit dem Verkauf betraute Frank Kessler von der ImmoService Partner GmbH – zumal sich neben dem 1. Obergeschoss auch das grosse Volumen des Dachstocks für eine Wohn-Nutzung eigne. «Der Verkauf dürfte allerdings herausfordernd werden. Es wird leider nicht so sein, dass die Interessenten uns das Haus einrennen werden», räumte der Makler ein.
ich stehe niemandem im Weg», unterstrich René Wassmer doppelt. Vorgesehen sei, dass er sicher bis nächsten Frühling noch im «Wygärtli» wirke – «die Schweine für die Saison 2025/2026 sind jedenfalls schon bestellt», erklärte er seinen Plan für sein Metzgete-Finale. Ein Teil der Verhandlungen dürfte auch die Wurst-Rezepte betreffen, liess er durchblicken: «Dieses Familiengeheimnis nehmen wir nicht mit ins Grab», schmunzelte er, der künftig gleich gegenüber in der Breite wohnen und spätestens am 1. Dezember 2026 aufhören möchte.
Zugegen war bei der Verkaufsverkündung auch Roland Frauchiger: «Wir sind froh, dass geplant ist, das Restaurant zu erhalten», äusserte sich der Ammann «der obersten Gemeinde im Tal», wie er das boomende, bald 1000 Einwohner zählende Thalheim augenzwinkernd bezeichnete.
...vor allem auch: «So wie ich den Weingarten jetzt führe, führe ich ihn bis zum Schluss.» Womit er nicht zuletzt meint, dass die Gäste eben auch am Nachmittag etwas Köstliches aus der Küche bekommen.
Weitere Infos: www.wygaertli-thalheim.ch
pd
Ein kurzer Rückblick
René Wassmers Grosseltern Eduard und Marie Wernli-Grieder erwarben 1935 das 1870 erstellte, von Beginn an als Wirtschaft genutzte Gebäude und bauten später eine Motorrad- und Velohandlung mit Tankstelle in die Scheune. Wassmers Eltern Marianne und Hansruedi Wassmer übernahmen die Liegenschaft 1969 und errichteten unter anderem das Säli in der ehemaligen Werkstatt. René Wassmer übernahm 1997 den Weingarten, liess 1998/99 das Rebbergstübli bauen und die Küche erweitern. 2006 wurde der Kinderspielplatz erstellt, fünf Jahre später die gedeckte Pergola-Gartenwirtschaft. 2020, zum 85-Jahr-Jubiläum, erstrahlte die renovierte Gaststube samt Säli in neuem Glanz – und derzeit kommt die Liegenschaft sehr gepflegt daher.
Telefon 056 443 12 74
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