Daniel Mosimann
Im Interview zum anstehenden Jugendfest in Lenzburg
Gespannt wartet man beim Heiternplatz auf das historische Gefecht zwischen den Freischaren und den Kadetten.
Bild: Gemma Chillà
Sonnenstrahlen, gute Laune und neu ein Gefecht auf dem Thutplatz – das diesjährige Zofinger Kinderfest zusammengefasst.
Zofingen Es schien fast so, als ob Petrus Erbarmen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern Zofingens gehabt hatte. Nach zig verregneten und eher kühlen Tagen strahlte am 5. Juli der Himmel über Zofingen in seinen schönsten Blautönen. «Schönes Wetter für den schönsten Tag im Jahr.» Mit diesem Satz bezog sich ein Zofinger auf das stattfindende Kinderfest, während er gerade der Gradierung der Kadetten beiwohnte. Den Gassen und Strässchen der Altstadt Zofingens war an diesem Morgen, dank der Arbeit der Mitarbeiter vom Verein Chance Z!, nicht mehr anzumerken, dass in und auf ihnen noch bis vor wenigen Stunden der Zapfenstreich in vollen Zügen ausgelassen gefeiert wurde. Dabei zog es auch Menschen aus den benachbarten Gemeinden ins Thut-Städtchen.
Während der Zapfenstreich um 3 Uhr offiziell zu Ende ging, wurden um 9 Uhr die Kadetten auf dem Thutplatz vom Stadtrat und Kinderfestkommissionspräsidenten Lukas Fankhauser gradiert. Danach hiess es für sie, sich in Stellung zu begeben, denn der Umzug stand kurz bevor.
Schon bald sah man aus der Entfernung einen weissen Zug, der mit einigen Farbakzenten gespickt war, die Hintere Hauptgasse entlang laufen. Eltern und Grosseltern zückten ihre Handys und Kameras und versuchten, ein möglichst gutes Foto ihrer Kinder und Enkelkinder zu erhaschen, während diese sich Hand in Hand in Richtung Stadtkirche bewegten. Einmal dort angekommen nahmen die Kinder und Jugendlichen Platz auf den Holzbänken und Stufen innerhalb der Kirche, während die Festbesuchenden die Morgenfeier auf einem grossen Bildschirm ausserhalb der Kirchmauern verfolgten. Moderiert wurde die Morgenfeier von den Bezirksschülerinnen Céline Blunier und Malin Biondi sowie ihrem Schulkameraden Samuel Braschoss. Die Festansprache wurde heuer von Reto Rechsteiner gehalten – einem Heimwehzofinger, der seit 30 Jahren in Costa Rica lebt, wo er eine erfolgreiche Solarfirma gegründet hat. Dennoch versuche er immer, am schönsten Tag des Jahres in Zofingen anwesend zu sein, meinte der 60-Jährige in seiner Ansprache. Er erzählte davon, wie seine Erfahrung als Kadett war und schwelgte in Erinnerungen an das Fussballspiel, dass die Schülermannschaft, die damals von ihm zusammengestellt wurde, gegen die Lehrer 5:3 gewann. Als dann der Kinderfestkommissionspräsident Lukas Fankhauser anschliessend ankündigte, dass endgültig das Schönwetterprogramm durchgeführt werden könne, war die Freude der Schulkinder gross und hörbar. Nachfolgend dann der krönende Abschluss der Morgenfeier: das von den Schülerinnen und Schülern gesungene Lied «Morn gömmer id Ferie».
Nachdem sich Besuchende, Kinder sowie Behörden während der Mittagspause gestärkt hatten, ging es um 13 Uhr mit der Besammlung der Freischaren auf dem Thutplatz weiter mit den Feierlichkeiten. Dieses Jahr war neu, dass die Freischaren statt auf dem Heitern bereits schon auf dem Thutplatz auf die Kadetten trafen. Johlend und mit Geknalle versuchten die Freischaren die Kadetten zu provozieren, ehe sie zwischen den Gassen der Altstadt verschwanden.
Danach hiess es für die Kadetten und die Schaulustigen: Marsch auf den Heiternplatz, der sich im Laufe der Zeit mehr und mehr füllte. Denn alle wollten am historischen Gefecht teilhaben, bei dem im Anschluss die Kadetten siegten. Feierlich schwenkten sie die eroberte Freischarenfahne, während die Zuschauerinnen und Zuschauer applaudierten. Einen wortwörtlich leuchtenden Abschluss des Kinderfests bildete dann der Fackel- und Lampionumzug am späteren Abend.
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Von Gemma Chillà
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